1,6 Mio. € für Freiburger Covid-19-Forschung
Ein Netzwerk unter Leitung des Universitätsklinikums Freiburg wird neueste Erkenntnisse zu Corona zusammenfassen, bewerten und schnellstmöglich Medizin, Politik und Bürger*innen zur Verfügung stellen / 4,5 Millionen Euro Förderung durch das BMBF
In der aktuellen Corona-Pandemie müssen politische, medizinische und praktische Entscheidungen zur optimalen Prävention und Behandlung parallel und unter Zeitdruck getroffen werden. Um hier eine noch bessere Entscheidungsgrundlage zu schaffen, wird nun unter Leitung des Universitätsklinikums Freiburg das bundesweite Expert*innen-Netzwerk CEO-Sys aufgebaut. Darin werden neue wissenschaftliche Erkenntnisse zur COVID-19 Pandemiebewältigung schnellstmöglich auf ihre Qualität überprüft und Anwender*innen, Entscheider*innen sowie Bürger*innen in verständlicher Form zur Verfügung gestellt. Das Netzwerk CEO-sys aus 21 Universitäten und vier außeruniversitären Partnern wird im Rahmen des Nationalen Forschungsnetzwerks der Universitätsmedizin zu Covid-19 (NUM) vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 4,5 Millionen Euro gefördert. Rund 1,6 Millionen Euro davon gehen nach Freiburg. Darüber hinaus sind Forschende des Universitätsklinikums Freiburg an acht weiteren Forschungsnetzwerken des NUM beteiligt.
„Den Weg aus der Corona-Pandemie werden wir nur durch exzellente Forschung und darauf aufbauend kluge politische Entscheidungen finden. Das Netzwerk CEO-sys unter Leitung des Universitätsklinikums kann dabei eine Schlüsselrolle spielen. Ich freue mich sehr, dass wir im Rahmen des NUM in so vielen Netzwerken vertreten sind wie kaum eine andere Einrichtung in Deutschland. Das zeigt die Bedeutung der qualitätszentrierten universitären Spitzenmedizin am Universitätsklinikum Freiburg“, sagt Prof. Dr. Frederik Wenz, Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Freiburg. „Als Vorreiter in Sachen Digitalisierung im Gesundheitswesen profitieren wir jetzt an vielen Stellen von unseren bisherigen Erfahrungen und etablierten Strukturen“, so Wenz weiter.
Ein Ökosystem für die Covid-Forschung
Das Netzwerk „CEO-sys – Aufbau eines COVID-19 Evidenz-Ökosystems zur Verbesserung von Wissensmanagement und -translation“ stellt damit ein neues Verbindungselement zwischen Wissenschaft und allen in der medizinischen Versorgung beteiligten Fachkräften, politischen Entscheidungsträger*innen und Bürger*innen dar. Koordiniert wird CEO-sys von Prof. Dr. Jörg Meerpohl, Direktor des Instituts für Evidenz in der Medizin des Universitätsklinikums Freiburg. „CEO-Sys soll auf aktuellstem wissenschaftlichem Erkenntnisstand eine flächendeckend gleichmäßig hohe Qualität in der medizinischen Versorgung für die Bevölkerung sichern“, sagt Meerpohl. „Gleichzeitig werden Forschungsaktivitäten zur Pandemiebewältigung auf die für die Bevölkerung dringendsten Fragestellungen ausgerichtet.“ Die Themen, die schwerpunktmäßig behandelt werden, umfassen unter anderem die Testung, die ambulante und stationäre Behandlung sowie Prävention, Public Health und Psychische Gesundheit.
Darüber hinaus sind Forscher*innen des Universitätsklinikums Freiburg unter anderem an NUM-Netzwerken zur Notfallversorgung, zu Teststrategien und neuen Nachweisverfahren, zur Immunität sowie zur Palliativversorgung beteiligt.
Nationales Forschungsnetzwerk der Universitätsmedizin zu COVID-19
Um Aktivitäten zur Bewältigung der aktuellen Pandemie zu bündeln und zu stärken, fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung den Aufbau eines von der Charité initiierten und koordinierten Forschungsnetzwerks der deutschen Universitätsmedizin zu COVID-19 – „Netzwerk Universitätsmedizin“ – mit 150 Millionen Euro für ein Jahr. Das Programm ist auf schnelle und unmittelbare Unterstützungswirkungen ausgerichtet, um an COVID-19 erkrankte Patientinnen und Patienten optimal zu versorgen. Ein Akzent liegt auf der kliniknahen Forschung und Versorgungsforschung, deren Ergebnisse gemäß dem translationalen Ansatz direkt in das Versorgungsgeschehen bzw. Krisenmanagement einfließen und es unterstützen sollen. Das „Netzwerk Universitätsmedizin“ fördert den systematischen und flächendeckenden Austausch zwischen den Kooperationspartnern. Gemeinsame Entwicklungen in Forschung und Patientenversorgung, evidenzbasiertes Vorgehen sowie gegenseitiges Lernen sollen zu einem gemeinsamen Vorgehen bei der Pandemiebekämpfung führen.
Weitere Informationen zum Netzwerk Universitätsmedizin (NUM):
https://www.netzwerk-universitaetsmedizin.de/
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