Am 13. Februar erneut Streiks bei der VAG in Freiburg

Streik VAG Freiburg
Streik VAG Freiburg - Foto: VAG

Gerade mal ca. 9 Monate sind es her, dass bei der VAG 2024 gestreikt wurde und eine Einigung erzielt wurde und jetzt wird am Do. schon das zweite Mal in 2025 im Rahmen eines Warnstreiks die Arbeit verweigert und zwar von Betriebsbeginn bis Betriebsschluss.

Anstatt im Rahmen der angestrebten Verkehrswende mehr Menschen für den ÖPNV zu interessieren, wird man viele abschrecken und sogar bisherige Kunden verlieren. Schließlich kommen zu den streikbedingten Ausfällen solche wegen Baumaßnahmen, technischer Defekte, Krankheiten, Sperrungen und Unfällen hinzu.

Die Gewerkschaft Verdi bestreikt die VAG am Donnerstag, 13. Februar. An diesem Tag findet kein Stadtbahnverkehr statt und nur einzelne Busfahrten, die von Subunternehmern durchgeführt werden.

Von den Omnibuslinien in Freiburg bleiben lediglich die Linien 15 und 32 weitgehend in Betrieb sowie etwa die Hälfte der Fahrten auf den Linien 24, 33 und 34, weil diese von privaten Auftragsunternehmen gefahren werden. Alle anderen VAG-Buslinien sowie die Linientaxis fahren nicht. Alle stattfindenden Fahrten werden in der elektronischen Fahrplanauskunft verzeichnet sein.

Obwohl nur ein Teil der Belegschaft gewerkschaftlich organisiert ist und streikt, stellt die VAG erneut quasi den gesamten Betrieb ein. Auch die Schauinslandbahn sowie das Kundenzentrum Pluspunkt, das VAG-Fundbüro und die Abteilung für das erhöhte Beförderungsentgelt im Pluspunkt bleiben geschlossen.


Den allergrößten Teil der Einnahmen generiert die VAG durch Regiokarten, D-Ticket und Subventionen. D.h. die Einnahmeausfälle halten sich durch den Streik in Grenzen, die Kosten sinken enorm, schließlich werden die Streikenden nicht bezahlt, die Betriebskosten sinken drastisch. Denkbar also, dass die VAG von den Streiks - anders als behauptet – sogar profitiert.

Die VAG als hochdefizitäres städtisches Unternehmen sollte plausibel darlegen, weshalb sie erneut keinen Notbetrieb anbietet. Für viele Kunden stellt das eine inakzeptable Zumutung dar, denn viele sind auf das VAG-Angebot existentiell angewiesen.

Die Stadt Freiburg, Bund und Land bezuschussen die VAG in hohem Maße. Deshalb ist nicht nachvollziehbar, dass man seitens VAG den Bürgern nicht einen Mindestservice an Mobilität bietet und stattdessen lieber Überstunden abbaut.

Verdi und VAG erweisen der Mobilitätswende und dem Klimaschutz so einen Bärendienst.

Wer kann, nutzt das Auto und manche bleiben dabei.

Die VAG weist darauf hin, dass die trotz des Streiks verkehrenden Buslinien keinen Anschluss an andere Stadtbahn- oder Buslinien der VAG bieten.

Zudem wird darauf hingewiesen, dass mit den Linien der Breisgau-S-Bahn sowie über die innerstädtischen Haltepunkte des Regionalverkehrs der Deutschen Bahn und mit einigen Linien der im Umland verkehrenden Busgesellschaften Ziele in der Stadt Freiburg erreichbar sind.

Die VAG-Vorstände Oliver Benz und Stephan Bartosch verwiesen auf die in den vergangenen Jahren deutlich gestiegenen Personalkosten bei der VAG – zuletzt aufgrund der zurückliegenden Einigung auf einen neuen Manteltarifvertrag von April 2024. „Allein die dabei vereinbarten Zusatzausgaben für die Nahverkehrszulage und für Arbeitszeitreduzierungen sowie weitere Leistungen summieren sich in diesem Jahr auf 5 Millionen Euro. Müssten wir sämtliche neue ver.di-Forderungen umsetzen, kämen für die VAG weitere Mehrkosten in Millionenhöhe hinzu“, erklärte VAG-Vorstand Oliver Benz. Sein Vorstandskollege, Stephan Bartosch, bezeichnete den zweiten Warnstreiktag im ÖPNV in Freiburg als „bedauerlich und unverhältnismäßig“. „Nach den ersten Gesprächen starten die eigentlichen Verhandlungen erst am 17. und 18. Februar in Potsdam. Vor diesem Hintergrund fehlt uns das Verständnis für einen weiteren Warnstreiktag.“

Aufgrund der zurückliegenden Tarifrunden sei das Durchschnittsgehalt im Fahrdienst bei der VAG auf deutlich mehr als 50.000 Euro brutto im Jahr gestiegen. Dazu habe es Verbesserungen wie beispielsweise eine Arbeitszeitreduzierung gegeben, betonten die Vorstände und erklärten weiter: „Wie in vielen anderen Städten lässt die Haushaltslage in Freiburg keinen Spielraum für weitere Gehaltssprünge“.

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