Arbeitsmarkt im April - Verhaltener Frühjahrsaufschwung

Die Zahl an Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Freiburg ist im Monat April weiter gesunken. Zum Stichtag waren in der Stadt Freiburg und den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen insgesamt 12.330 Frauen und Männer ohne Beschäftigung. Das sind 222 Personen weniger als einen Monat zuvor. Die Arbeitslosenquote liegt jetzt bei 3,3 Prozent. Bei den Frauen und Männern unter 25 Jahre beträgt die Quote 2,0 Prozent. Für den Rückgang sind vor allem saisonale Gründe verantwortlich.

„Der Frühjahrsaufschwung ist im Monat April gedämpft ausgefallen. Der Arbeitsmarkt ist aber weiter sehr stabil und die Arbeitskräftenachfrage noch immer auf hohem Niveau“, sagt der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Freiburg, Andreas Finke. Anhaltspunkte dafür, dass Unternehmen angesichts der weltpolitisch unsicheren Lage sich mit Einstellungen zurückhalten könnten, sieht Finke noch nicht. „Die Betriebe suchen weiter händeringend Fachkräfte und melden viele Stellenangebote. Darüber hinaus gibt es ein großes Interesse an ukrainischen Arbeitskräften“, sagt der Freiburger Agenturleiter, der jüngst mit dem Wirtschaftsverband Industrieller Unternehmen Baden e. V. (WVIB) eine enge Zusammenarbeit bei der Vermittlung von Geflüchteten aus dem Krisengebiet vereinbart hat. Dass es an Arbeit nicht mangelt und dass eher fehlende Arbeitskräfte Sorgen bereiten, dokumentiert auch ein Rekordstellenbestand von erstmals über 6.000 Vakanzen im Agenturbezirk. Den eher verhaltenen Rückgang im aktuellen Monat führt Finke darauf zurück, dass der Februar und der März ein Teil der für April erwarteten Entwicklung bereits vorweggenommen haben. In beiden Monaten sank die Arbeitslosigkeit stärker als üblich. Was ihn besonders freut: „Die Unternehmen stellen wieder mehr Menschen ein, die länger arbeitslos waren“, sagt Finke. So sei die Zahl an Langzeitarbeitslosen binnen eines Jahres um über 20 Prozent gesunken. „Ihre Zahl erholt sich schneller von der Corona-Krise, als das zu erwarten war“, betont Finke.

Dynamik am Arbeitsmarkt

Im Berichtszeitraum meldeten sich 3.091 Personen arbeitslos. Im gleichen Zeitraum beendeten 3.323 Menschen ihre Arbeitslosigkeit.

Struktur der Arbeitslosen

Auf Sicht von einem Jahr ist die Zahl an Arbeitslosen bei allen Zielgruppen gesunken. Nach Rechtskreisen ergibt sich folgendes Bild: SGB III: 5.424 Arbeitslose (Anteil 44,0 Prozent), SGB II: 6.906 Arbeitslose (Anteil 56,0 Prozent).

Arbeitskräftenachfrage

Die Arbeitskräftenachfrage bewegt sich weiter auf hohem Niveau. So meldeten die Unternehmen 1.317 offene Stellen. Das sind 212 oder 19,2 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Der größte Bedarf nach Branchen: Gesundheits- und Sozialwesen (220 Stellen), Verarbeitendes Gewerbe (160), Unternehmensnahe Dienstleistungen (150, darunter 102 aus der Zeitarbeit), Handel (146), Öffentliche Verwaltung (142), Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (136), Gastgewerbe (107). Mitte April lagen der Agentur für Arbeit Freiburg 6.026 Aufträge zur Stellenbesetzung vor (82,2 Prozent für Fachkräfte, Experten und Spezialisten, 17,8 Prozent für Helfer).

Entwicklung nach Regionen

Mit Ausnahme des Hochschwarzwalds ist die Arbeitslosigkeit in allen Regionen des Agenturbezirks gesunken.

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