Badische Zeitung und Chefredakteur Thomas Fricker trennen sich kurzfristig

Thomas Fricker Chefredakteur der Badischen Zeitung aus Freiburg
Thomas Fricker Chefredakteur der Badischen Zeitung aus Freiburg

Mehrere Medien melden, dass sich die Badische-Zeitung und ihr Chefredakteur Thomas Fricker kurzfristig trennen. Die BZ selbst, hat dazu noch keinen Artikel veröffentlicht.

Zu den Hintergründen gibt es noch keine näheren Infos. Ob auch wirtschaftliche Gründe eine Rolle spielen, ist nicht bekannt, aber es ist nicht ausgeschlossen, schließlich hat die BZ in letzter Zeit Personal abgebaut.

Von langer Hand geplant oder altersbedingt dürfte das Ausscheiden Frickers indes nicht sein, denn der Mediendienst Kress.de spricht von einem Aufhebungsvertrag. Die Stuttgarter Zeitung deutet Differenzen zwischen Verlegern und T. Fricker an.

Das mehrjährige Wirken Frickers objektiv zu bewerten, ist auf die Schnelle sicher nicht möglich. Exemplarisch beleuchten wir daher lediglich einige wichtige Vorkommnisse, die er als Chefredakteur zu verantworten hatte.

Das BZ-Internetforum wurde in den letzten Jahren sukzessive beschnitten. Stand es anfangs noch allen Interessierten offen, verschwand es in den letzten Jahren immer mehr hinter der Bezahlschranke. Kommentare werden inzwischen spätestens nach 6 Monaten gelöscht und auch sonst zensiert die BZ manch unliebsamen Kommentar und sperrt zuweilen willkürlich Nutzer. Inzwischen werden nur noch zwei Kommentare automatisch angezeigt. Will man mehr sehen, bedarf es eines weiteren Klicks. Zwischen 00:00 und 06:00 Uhr ist das Kommentieren nicht mehr möglich, die Zeichenzahl pro Kommentar wurde zudem auf lediglich 1500 Zeichen limitiert und täglich können maximal noch 5 Kommentare pro Abonnent veröffentlicht werden.

Es ist unübersehbar, dass Herr Fricker andere Informationen und Meinungen sukzessive zurückdrängte, was umso schwerer wiegt, da die BZ in weiten Teilen des Verbreitungsgebiets die einzige Tageszeitung ist und BZ.Medien somit ein Quasimonopol bzgl. lokaler Nachrichten haben. Auf Kritik reagierten Fricker & Co. nicht selten dünnhäutig. Die Meinungsmacht wollten Herr Fricker, der Verleger etc. offensichtlich nicht mit den Foristen teilen. Das zeigte sich auch, als der langjährige BZ-Verleger Dr. C. Hodeige das Malteserschloss in Heitersheim gemeinsam mit befreundeten chinesischen Investoren kaufen wollte. Herr Fricker ermöglichte seinem Ex-Chef maßgeblich durch tendenziöse Berichterstattung den Zugriff auf das tolle Schloss. Dass es am Ende anders kam, lag nicht an Fricker und der BZ, sondern u.a. an Corona.

2018 versuchte die Badische Zeitung bei der OB-Wahl nach Kräften den langjährigen OB von Freiburg, Dr. Dieter Salomon, im Amt zu halten. Konkurrenten wurden auf Distanz gehalten. Den Amtsinhaber hat man in tendenziöser Form im besten Licht dargestellt. Auch da kam es am Ende bekanntlich anders.

2019 hatten die Freiburger einen Bürgerentscheid erwirkt, weil immer mehr Zweifel am Sinn von Dietenbach bekamen. Auch hier schlugen sich Herr Fricker und das „Leitmedium“, entgegen der behaupteten Grundhaltung, maximal auf die Seite der Baubefürworter. Wieder wurde in tendenziöser Form das umweltzerstörerische Milliardenprojekt schöngeredet.

Generell fehlte der BZ unter Fricker die notwendige Distanz zu Rathäusern und Pressure-Groups. Man könnte noch sehr viele Beispiele nennen.

Ob der oder die Nachfolgerin von Herrn Fricker für echten Qualitätsjournalismus steht, wird sich zeigen. Die vorgenannten Beispiele zeigen, dass die BZ in der Ära Fricker zuweilen die eigene, Grundhaltung mit Füßen trat.

Pressefreiheit ist dem Rechtsstaat und der Demokratie nur dienlich, wenn sie gebraucht wird und nicht missbraucht wird.

Gerade in der heutigen Zeit von Fakenews, Lügenpresse-Vorwürfen, multiplen Krisen, Populismus und Extremismus wäre Qualitätsjournalismus vonnöten und von unschätzbarem Wert. Bleibt zu hoffen, dass die BZ 2025 ff. unter einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin von Herrn Fricker zu einem Leitmedium wird.

Siehe auch:

https://frimp.de/themen/bz-medien/

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