Die BZ baut ihre Medien- und Meinungsmacht immer weiter aus, was nicht ohne negative Auswirkungen für die Gesellschaft bleibt

Die BZ baut ihre Medien- und Meinungsmacht immer weiter aus, was nicht ohne negative Auswirkungen für die Gesellschaft bleibt

 

Im Verbreitungsgebiet der Badischen Zeitung ist sie oft die einzige Tageszeitung mit lokaler Berichterstattung.

Vor Jahren gab es in Freiburg mit der Zeitung zum Sonntag (nicht Der Sonntag) einen Versuch, diesem Monopol etwas entgegen zu stellen. Werbefinanzierte Wochenzeitungen, wie der Wochenbericht, der Stadtkurier und der Dreisamtäler sorgten zudem zumindest für eine gewisse Medienvielfalt im Printbereich.

In den vergangenen Jahren haben BZ.Medien diese Wettbewerber aber entweder verdrängt oder übernommen und danach teils geschlossen.

Die Sozialen Medien, TV und Rundfunk bieten zwar bzgl. einiger Themen eine gewisse Alternative, aber, im Vergleich zur Medienmacht von BZ.Medien ist deren Reichweite zu gering.

So können BZ Medien maßgeblich entscheiden, was die Bürger z.B. in Freiburg erfahren und was eben nicht, auch der Zeitpunkt kann weitgehend frei gewählt werden.

Und wenn die BZ in tendenziöser Form berichtet, dann kann sie u.a. auch Einfluss auf Wahlen nehmen. So geschehen u.a. bei der OB-Wahl 2018 in Freiburg, dem Bürgerentscheid zum neuen Stadion, zu Dietenbach, dem Malteserschloss (Heitersheim) oder z.B. der OB-Wahl 2022 in Kehl.

Als ob diese Machtfülle nicht schon mehr als genug wäre, wird das Amtsblatt seit Anfang 2023 auch von BZ.Medien gedruckt und verteilt und zwar als Bestandteil der Sonntagszeitung. Nur eines von vielen Indizien dafür, wie nah sich Stadtverwaltung und Verlagshaus stehen.

Aber, BZ.Medien will noch mehr. Der Einfluss scheint dem machthungrigen Medienkonzern nicht zu reichen und so nimmt man auch im BZ-Onlineforum massiv Einfluss auf das Geschriebene. Wer hier z.B. zu viel Kritik an der BZ-Redaktion oder der Stadtverwaltung äußert, wird kaltgestellt. Zuletzt geschehen mit Anton Behringer, am 10. Mai 2023. Als Vorwand wird dann zumeist ein behaupteter Netiquettenverstoß bemüht. Behringers teils unbequeme Kritik will man sich diesmal 3 Monate entledigen und um ihn zu disziplinieren folgte gleich noch eine Drohung:

 „Sollte es nach der Freigabe Ihres Accounts erneut zu unwahren Behauptungen Ihrerseits kommen, behalten wir uns ausdrücklich vor, das mit Ihnen bestehende Abonnement in vollem Umfang fristlos zu kündigen.“

Die Behauptungen der BZ wurden bisher zwar allesamt von Behringer entkräftet oder zurückgewiesen, aber, die Deutungshoheit liegt bei der Meinungsmacht.

Als Vorstufe der Sperre dient der BZ das inflationäre Löschen von Kommentaren, teils mit Zensurcharakter.

 

Als die Väter des Grundgesetzes den Artikel 5 schufen:

„Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.“

Wollten sie ganz sicher nicht, dass ein Medienhaus derart manipulativ, willkürlich und monopolistisch agiert und die Medienmacht inkl. Pressefreiheit derart ausnutzt.

Das Image vieler Medien ist angekratzt. Von Qualitäts- und Leitmedien sollte man erwarten dürfen, dass die grundgesetzlich verbrieften Rechte nicht beschnitten werden und dass sich die Journalisten an Pressekodex und behaupteter Grundhaltung orientieren.

Tun sie dies nicht, legen sie die Axt an das Vertrauen, das viele Menschen in unserem Land den Medien heute noch entgegenbringen.

Die 4. Gewalt sollte die Demokratie und den Rechtsstaat stützen und nicht z.B. distanzlos Rathaus-PR betreiben.

Sie sollte die Finger vom selbst Politik machen lassen und dafür über Politik und Verwaltungshandeln möglichst neutral berichten.

Bei den BZ.Medien scheint immer mehr zu verrutschen. Mit Qualitätsjournalismus hat das immer weniger zu tun und die Werbekunden bekommen die monopolistischen Strukturen auch zu spüren.

Eine Gegenöffentlichkeit tut Not, aber, die Meinungsmacht der BZ erstickt unliebsame Stimmen und erinnert so zuweilen mehr an despotische Autokratien, denn an die Presse im freiheitlichen Europa – ein Armutszeugnis und zudem eine Gefahr für unsere Demokratie, unser Gemeinwesen und unseren Rechtsstaat.

Sehr unwahrscheinlich, dass jemand, wie z.B. Lord Ralf Dahrendorf, heute noch mit der BZ kooperieren würde.

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