Caritasverband verlangt für neue Wohnungen bis 16,60 €/qm kalt

Seit ca. 2013 stand das Gebäude der Caritas-Akademie an der Maria-Theresia-Straße, Ecke Fürstenbergstraße, in der Wiehre, leer. Inzwischen wurde es abgerissen und das große Gelände wurde mit vier Mehrfamilienhäusern bebaut.

Der Caritasverband stellte in Aussicht dort familienfreundlich und preiswert zu bauen.

Zitat aus dem Redemanuskript von Prälat Dr. Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbandes, das FRIMP vorliegt, beim Richtfest:

„Im letzten Jahr hat sich der Deutsche Caritasverband mit der Kampagne „Jeder Mensch braucht ein Zuhause“ verstärkt für bezahlbaren Wohnraum eingesetzt. Gerade für Familien, ältere Menschen und Menschen mit Behinderung wird es immer schwieriger, ein passendes und bezahlbares Zuhause zu finden. Bezahlbarer Wohnraum ist mittlerweile eine Mangelware geworden; er darf nicht weiter zu einem Luxusgut werden. Der Deutsche Caritasverband sieht sich am Sitz seiner Zentrale in Freiburg in der sozialen Mitverantwortung. Und das war neben unserem Bauvorhaben in der Habsburger-/ Wölflinstraße auch eine wesentliche Überlegung bei der Neugestaltung des Areals in der Maria-Theresia-Straße.“

Diese neuen Wohnungen sind sicher alles andere als „bezahlbar“ und zudem tragen sie dazu bei, dass bisher günstiger Wohnraum teurer wird, da sie in den Mietspiegel einfließen und sogar über diesem liegen.

Als Wohlfahrtsverband baut der Caritasverband dort 36 Wohnungen, wovon keine einzige geförderter Wohnraum ist. Die günstigste Miete beträgt nach Angaben der BZ 13 €/qm, die teuerste 16,60 €. Trotz angespanntem Wohnungsmarkt hielt es die Caritas nicht für nötig, wenigstens einen Teil der Wohnungen günstig zu vermieten.

Die großen Dachgeschosswohnungen, kosten über 2000 € kalt und verfügen aber nur über zwei Zimmer, d.h. absolut ungeeignet für Familien.

Der Caritasverband rechtfertigt sich und argumentiert mit erforderlicher Quersubventionierung sozialer Projekte. Allerdings stellt sich die Frage, muss die Caritas ausgerechnet zum jetzigen Zeitpunkt am Freiburger Immobilienmarkt hohe Renditen erwirtschaften?

Es fehlt an wirklich preiswertem, bezahlbarem Wohnraum z.B. für Familien und Freiburg sieht sich deshalb genötigt u.a. Dietenbach zu bauen. Das bringt enorme negative Auswirkungen für Klima, Natur, Verkehr, Verschuldung etc. mit sich.

Anstatt nur für Leute mit vergleichsweise dickem Geldbeutel zu bauen, hätte die Caritas hier mehr und günstiger bauen müssen. Dann hätte ihr Handeln auch besser zu ihren Verlautbarungen s.o, gepasst. Insbesondere, wenn sie die Wohnungen noch günstig vermietet hätte. Am Ende wäre die Rendite vielleicht nicht mal so viel geringer gewesen.

Stadtbau und diverse Baugenossenschaften haben in jüngster Zeit neuen geförderten Wohnraum geschaffen, dessen Miete nur etwa halb so hoch ist.

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