Wer nicht arbeiten musste, in Quarantäne oder gar krank war, genoss die angenehmen Frühlingstemperaturen. Da Fußballspiele und andere Sportveranstaltungen weitestgehend abgesagt wurden und auch keine anderen Feste und Großveranstaltungen stattfanden, waren die Menschen am Mundenhof, im Stadtgarten, am Seepark oder z.B. an der Dreisam.
Manche dachten sich vielleicht, lieber Sonne und frische Luft genießen, solange das noch geht. Noch ist nicht davon die Rede, dass uns Ähnliches droht, wie in Spanien, Italien oder Österreich und wir uns überwiegend zuhause aufhalten müssen. In Italien dauert der Zustand schon über eine Woche an. Vor allem für Familien mit kleinen Kindern und kleinen Wohnungen eine starke Belastung.
Kita- und Schulschließung ab Dienstag, 17. März
Die Landesregierung hatte am Freitag erklärt, dass alle Schulen und Kindertageseinrichtungen im Land Baden-Württemberg bis Sonntag, 19. April 2020 (Osterferienende) geschlossen werden. Zeitgleich wurden die Städte und Gemeinden gebeten, in Kindertageseinrichtungen und in Schulen für die Klassenstufen 1 bis 6 eine Notfallbetreuung zu gewährleisten. Diese Notfallbetreuung kann nur unter bestimmten Voraussetzungen in Anspruch genommen werden.
Die Notfallbetreuung an Freiburger Kitas und Schulen wird sichergestellt. Die Stadt Freiburg koordiniert aktuell mit den Kitas und Schulen die notwendigen Schritte. Dies beinhaltet den Übergang in die Schließzeit und den Start in die Notfallbetreuung.
Grundvoraussetzung für die Notfallbetreuung ist u.a., dass beide Erziehungsberechtigte beziehungsweise Alleinerziehende in Bereichen der so genannten kritischen Infrastruktur tätig sind. Dazu zählen u.a. medizinisches und pflegerisches Personal, Hersteller von für die Versorgung notwendigen Medizinprodukten, Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz, Polizei, Personen, die die öffentliche Infrastruktur wie Telekommunikation, Energie, Wasser, ÖPNV, Reinigung und Entsorgung sicherstellen sowie die Lebensmittelbranche. Neben diesem Kernbereich gibt es weitere Einzelfälle, die individuell betrachtet und entschieden werden müssen.
Für die Beantragung dieser Ausnahmefälle stellen die Einrichtungen ein Formular zur Verfügung, zudem ist dieses Formular auf der städtischen Homepage abrufbar. Die Eltern müssen den Antrag an der jeweiligen Einrichtung ausgefüllt abgeben. Die Stadt koordiniert mit den Einrichtungen die Notfallbetreuung.
Die Stadt Freiburg arbeitet ämterübergreifend mit Hochdruck an der Freiburger Notfallbetreuung. „Die aktuelle Situation ist eine ernste Herausforderung für uns alle. Umso wichtiger ist es, dass wir eine stabile und koordinierte Notfallbetreuung für Kinder von 0 bis 6 Jahren und für Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 1 bis 6 ab Dienstag, 17. März, sicherstellen,“ so Oberbürgermeister Martin Horn.
Die Uni hat schon vor Tagen den Lehrbetrieb eingestellt und die UB ist inzwischen auch geschlossen.
Seit heute finden u.a. an den Grenzen zu Frankreich und der Schweiz Grenzkontrollen statt. Nach Deutschland darf nur einreisen, wer hier arbeitet (Pendler), oder hier einen Wohnsitz hat, oder die deutsche Staatsbürgerschaft hat. Alle anderen benötigen eine Ausnahmegenehmigung.
Da sowohl in der Schweiz, wie auch im Elsass die Zahl der Infizierten sprunghaft angestiegen ist und in Frankreich ebenfalls starke Reglementierungen herrschen, sah man sich zu dem Schritt gezwungen, da u.a. der Einzelhandel in Grenznähe z.B. in Breisach an seine Grenzen stieß.
Im Stundentakt werden in Europa neue Einschränkungen verkündet. Viele betreffen davon auch die Menschen aus Freiburg.
Wer eine Reise ins Ausland geplant hat, oder aus dem Ausland zurückkehren will, sollte sich u.a. auf der Webseite des Auswärtigen Amtes informieren.
https://www.auswaertiges-amt.de/de/
Viele Reiseveranstalter und Fluglinien haben Reisen bzw. Flüge abgesagt. Länder wie die USA lassen keine Europäer mehr einreisen.
Aktuell sind 53 Infizierte in Freiburg gemeldet
Aktuell sind 53 Infizierte in Freiburg gemeldet, im Raum Emmendingen sind es 35 und im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald 45. Zusammen demnach 133.
Die Uniklinik rechnet mit einem weiteren starken Anstieg der Fallzahlen. Der Ärztliche Direktor Frederik Wenz geht anhand von Modellrechnungen davon aus, dass es Ende März oder Anfang April eine stationäre Patientenwelle geben wird. Wer gesund ist, soll gerne Blut spenden, denn die Bestände sind niedrig. [Anmerkung Red. Stand 18.03.2020 reichen die Bestände aktuell Dank vieler Spenden].
Besuche in Krankenhäusern und Pflegeheimen sind untersagt oder zumindest reglementiert.
Mutmaßlich Infizierte, die ärztliche Hilfe benötigen, sollen sich unbedingt telefonisch beim Hausarzt melden und auf keinen Fall unangekündigt vorbeikommen.
Mit den nächsten Einschränkungen im täglichen Leben ist zu rechnen, denn die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Virus ist hoch.
Aber nicht jede Info, die per Mail, Whatsapp oder Facebook verbreitet wird ist wahr. Leider kursieren auch viele Fakenews. Am besten daher nicht alles 1:1 weiterleiten.
Bei der aktuellen Dynamik muss man davon ausgehen, dass die Zahlen weiter stark ansteigen werden, umso wichtiger ist es, dass alle Ruhe bewahren und die Regeln beachten und dass jeder seinen Beitrag zur Eindämmung leistet und sich solidarisch verhält.
Weitere nützliche Infos zum Coronavirus:
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/nCoV.html
https://www.infektionsschutz.de/coronavirus-sars-cov-2.html
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