Ab dem 15. Dezember startete das Netz Breisgau Ost-West - von Endingen und Breisach über Gottenheim, Freiburg und Titisee bis Villingen bzw. Seebrugg - als Teil des Gesamtprojektes „Breisgau S-Bahn 2020“, das mit neuen Fahrzeugen, einem verbesserten Fahrplan und modernisierten Stationen zu mehr Effizienz im Nahverkehr beitragen sollte. Mit einigen Anfangsschwierigkeiten hatte die Einführung der neuen Breisgau-S-Bahn allerdings zu kämpfen: Weil mehrere Züge, darunter die Linie S1 ausfielen, kam es am Sonntagmorgen zu bis zu einer Stunde Verspätung. Nicht nur warteten am Sonntagvormittag unzählige Menschen, welche vom Freiburger Hauptbahnhof in Richtung Villingen, Donaueschingen und Seebrugg aufbrechen wollten, sondern auch am Montagmorgen gab es offenbar große Probleme auf der Ost-West-Achse: In Freiburg, Dreisamtal und Endingen mussten viele Menschen auf das Eintreffen der neuen S-Bahn warten – vergeblich.
Leider wurden die Fahrgäste von der DB Regio am Montag auch erstmal nicht über den Grund für das Nicht-Eintreffen der S-Bahn informiert. Erst Stunden später teilte die DB Regio Baden-Württemberg über Twitter mit, dass es eine Streckenstörung im S-Bahn-Verkehr rund um Freiburg gab, was zu den Zugausfällen, Verspätungen und dem Einsatz von Schienenersatzverkehr führte. Offenbar waren es dieselben Signalstörungen, die schon am Sonntag zu Problemen im Nahverkehr geführt hatten.
Im Vergleich zum Montag waren am Sonntag nur wenige Menschen von der Streckenstörung betroffen: Dennoch kam es zu vielen Verspätungen und Ausfällen. Die Signalstörung in Eichstetten, welche der Grund für die teils chaotischen Zustände auf den Bahnhöfen bildete, konnte am Montagnachmittag zwar behoben werden, doch dauern die Behinderungen der Breisgau-S-Bahn 2020 offenbar an: Mit dem Umschwung auf elektrifizierten Strom entstehen den Angaben von Fahrgastverband Pro Bahn zufolge wohl grundsätzliche Schwierigkeiten.
Hoch beworben wurde die neue S-Bahn im Rahmen des Nahverkehrskonzeptes: Mit Recht, denn alle Fahrzeuge sind mit einem modernen Fahrgastinformationssystem sowie Videokameras ausgestattet und sollen mit Klimaanlagen, WLAN und großzügigeren Sitzabständen für mehr Komfort sorgen. Der Sprecher des Fahrgastverbandes Pro Bahn, Stefan Stuhl, hält die anfänglichen Schwierigkeiten in Anbetracht der Betriebsaufnahme eines relativ komplexen Systems für erwartbar, ist jedoch zuversichtlich, dass sich die auf kurz oder lang einpendeln wird. Anders sieht es offenbar mit dem eng getakteten Fahrplan aus, welcher die bestehende Infrastruktur, so Stuhl, überreize und zu Verspätungen führe.
Schwierig ist indes der Mangel an konkreten Durchsagen: Nur vereinzelt wurden diese getätigt, was viele Fahrgäste zurecht verärgerte. Schon am Sonntag, dann aber auch am Montag, hatten die Fahrgäste an den Umsteigebahnhöfen Freiburg und Gottenheim vergeblich auf genauere Informationen gewartet und kamen teilweise erst mit zwei Stunden Verspätung an. Aufgrund von hoher Belastung in der Störungsphase seien Lautsprecherdurchsagen durch die Zugleitstelle nicht zu jeder Zeit möglich gewesen.
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