Freiburg ächzt unter der Sommerhitze

Am ehesten war es z.B. im Strandbad auszuhalten, entsprechend voll war es dort (Foto nicht aktuell)
Am ehesten war es z.B. im Strandbad auszuhalten, entsprechend voll war es dort (Foto nicht aktuell)

Die globale Erwärmung geht erwartungsgemäß an einer der wärmsten Städte Deutschlands nicht spurlos vorbei. Erstmals seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen war es in Deutschland an drei Tagen hintereinander mindestens 40 Grad heiß. Freiburgs Ozon- und Stickstoffdioxidwerte erreichten ebenfalls Rekordwerte in Baden-Württemberg. Die Landesanstalt für Umwelt gab sogar eine Ozonwarnung heraus.

In vielen Schulen gab es hitzefrei. Bewohner*innen von schlechtisolierten Dachgeschossen, Handwerker, die im Straßenbau oder auf dem Dach arbeiten, oder Beschäftigte, die in Küchen arbeiten, oder in nichtklimatisierten, besonnten Räumen. Die Liste der Menschen, die unter den aktuellen Wetterbedingungen leiden, ist lang.

Jede Baulücke die in der Stadt geschlossen wird, jede Wiese, jeder Kleingarten, jeder Acker, der bebaut wird und jeder Baum der gefällt wird, trägt dazu bei, dass sich das Klima in der Stadt schneller aufheizt und schlechter abkühlt. Damit einher geht ein Anstieg des Kfz-Verkehrs.

Schon ohne die Einflüsse des globalen Klimawandels erwärmt sich die Stadt daher sukzessive. Frischluftschneisen, die z.B. den „Höllentäler“ in die Innenstadt zur Abkühlung bringen, werden seit Jahren zugebaut und erschweren dessen durchkommen.

Die Verantwortlichen in der Stadt müssen dafür Sorge tragen, dass genügend Wohnraum zur Verfügung steht. Gleichzeitig sind sie aber auch dafür verantwortlich, dass die Menschen keiner unerträglichen Hitze ausgesetzt sind. Gleiches gilt für Luftschadstoffe wie Ozon und Stickoxide.

Die aktuell projektierten Neubaugebiete inkl. Dietenbach bedeuten einen Anstieg der Freiburger Bevölkerung um weitere ca. 30.000 Menschen in den nächsten 15 Jahren.

Die neuralgischen Punkte am Bahnhof, Bertoldsbrunnen, Kronenbrücke etc. wachsen allerdings nicht mit.

Ist es daher zu verantworten, dass den Menschen in der Stadt immer mehr Verkehr, Verkehrslärm und Luftschadstoffe zugemutet werden und gleichzeitig die Stadt in den Sommermonaten immer heißer wird? Die Notaufnahmen sind heute schon gerade bei Hitze am Limit, Rettungsfahrzeuge kommen zunehmend schwieriger ans Ziel (Stichwort Hilfsfristen).

Freiburgs rasante Expansionspläne sind offensichtlich nicht kompatibel mit dem Klimawandel. Noch könnte man korrigierend eingreifen. Bisher ging es in der Stadtplanung nur um neuen Wohnraum, der Klimawandel erfordert hier ein Umdenken, zumal in einer Öko-Stadt wie Freiburg.

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