Erste Bäder im Land öffneten bereits am 6. Juni. Die städtische Regio Bäder GmbH hat es hingegen bis heute nicht geschafft, nur ein einziges, der vielen städtischen Bäder, zu öffnen. Nach dem langen Lockdown und den hochsommerlichen Temperaturen, von 30 Grad, hatten sich so viele Menschen auf eine Abkühlung in einem der Bäder gefreut. Auch die Vereine würden sich wünschen, nach der langen Pause seit März, endlich wieder trainieren zu können.
Lange hatte es gedauert, bis seitens Stadt und Regio Bäder GmbH kommuniziert wurde, ob, wann und wie die städtischen Bäder diesen Sommer öffnen.
Das Ergebnis war dann mehr als ernüchternd:
Erst ab dem 1. Juli 2020 soll das Strandbad geöffnet werden. Folgende Auflagen gelten:
Generell gilt im Strandbad die Abstandspflicht von 1,5 Meter und die Maskenpflicht im Eingangs- und Kassenbereich sowie in den Umkleiden und Toiletten.
Die Aufenthaltsdauer wird auf nur zwei Stunden beschränkt, die in einem festgelegten Zeitfenster online reserviert werden muss. Dennoch wird der volle Preis fällig!
Anstatt viele Tausend, dürfen nur ca. 300 Besucher*innen gleichzeitig ins Strandbad. Dafür haben wenige Verständnis, denn aufgrund der Größe, sollten wesentlich mehr das Bad besuchen können. Ab August sind Veranstaltungen auf viel engerem Raum für bis zu 500 Personen wieder erlaubt.
Die Online-Reservierung wird erst in einigen Tagen freigeschaltet.
Der Reservierungsnachweis muss zum Badbesuch mitgebracht werden.
Viele Einrichtungen des Bades sind gar nicht oder nur eingeschränkt nutzbar.
Am 1. Juli öffnet auch das Eugen-Keidelbad wieder.
Alle anderen Bäder, auch die Hallenbäder, bleiben geschlossen. Dennoch würde der Betrieb der Bäder 400.000 € mtl. an Mehrkosten bedeuten, so Bürgermeister Breiter. Wie sich diese ergeben, wurde noch nicht erläutert.
Das Freibad St. Georgen öffnet erst am 20. Juli 2020. Alle weiteren Frei- und Hallenbäder der Regio Bäder GmbH bleiben aufgrund der Corona-Pandemie bis auf weiteres geschlossen.
Andere Bäder, auch Hallenbäder und Spaßbäder, wie das Badeparadies oder Rulantica haben schon viel länger geöffnet und gestatten viel mehr Besuchern den Eintritt, obwohl es sich dabei teils sogar um Hallenbäder handelt.
All das wirft Fragen auf und der Aufschrei in der Bevölkerung war entsprechend groß. Dennoch verteidigten OB Martin Horn und BM Breiter das Öffnungskonzept. Seitens des Gemeinderats gab es jedoch auch scharfe Kritik, weil es vor allem die Interessen von Vereinen und Familien nicht hinreichend berücksichtigt.
Normalerweise endet die Freibadsaison schon im September. Ob es bis dahin noch substantielle Verbesserungen für die Besucher gibt, ist unklar.
Die Stadt gibt Millionen für das neue SC-Stadion, das neue Rathaus, VAG-Linien, das Augustinermuseum und z.B. den neuen Stadtteil Dietenbach aus und obwohl viele Freiburger den Sommer in Freiburg verbringen werden, anstatt wegzufahren und alleine das Strandbad normalerweise von bis zu 12.000 Menschen täglich besucht wird, ist es den Verantwortlichen anscheinend das nicht Wert. Das Freiburger Badkonzept 2020 scheint demnach ein ziemlicher Reinfall zu sein.
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