Im Rathaus von „Green City“ hat man es offenbar eilig mit der Rodung mehrerer 1000 Bäume für Dietenbach
Die PR-Experten im Freiburger Rathaus haben den OB vor Ort Termin im Rieselfeld abgewartet und das weitläufige Betretungsverbot genau so terminiert, dass heute mit den Rodungen begonnen werden kann. Parallel ist die Polizei mit einem Sondereinsatzkommando vor Ort. Die Motorsägen laufen unter Hochdruck. Und die BZ hat Schützenhilfe geleistet. Rechtzeitig vor den letzten Dietenbach-Beschlüssen im Gemeinderat hat man kritische Foristen aus dem BZ-Forum ausgesperrt. Nicht zum ersten Mal.
Die BZ hat das Thema Dietenbach von Anfang an tendenziös begleitet und so hat sich das „Qualitätsmedium“ auch bei der Rodung auf die Seite der Naturzerstörer geschlagen. 4. Gewalt und objektive Berichterstattung Fehlanzeige.
Den Bürgern hat man vor dem Bürgerentscheid seitens der Stadtverwaltung zugesichert, dass keine Bäume für Dietenbach gefällt würden. Am Ende dürften es über 5000 sein. Welch Umweltfrevel in Zeiten von Arten- und Klimakrise, ausgerechnet in einer vermeintlichen „Green City“.
Als Dietenbach 2012 initiiert wurde, war der Chef im Freiburger Rathaus noch ein Grüner. Die Umweltdezernentin ist es bis heute und der Baudezernent steht den Grünen seit jeher sehr nah. Die Grünen sind seit langem größte Fraktion, aber Grüne Politik wird in Freiburg dennoch nur partiell praktiziert. Der Schein überwiegt leider. Schützend vor die Natur stellen sich Freiburgs Grüne nicht, sondern ganz im Gegenteil.
Dietenbach ist ein riesiger Skandal, ein gigantischer ökosozialer Blender für den Ex-OB Salomon, OB Horn, BM Haag, die „Ökopartei“, das Leitmedium u.v.m maßgeblich Verantwortung tragen.
Das Absurde: Dietenbach hält nahezu keines der unzähligen Versprechen.
Als man die Freiburger 2018/2019 mit Lügen und falschen Versprechungen an die Wahlurne lockte und ihre Zustimmung zu dem Mrd.-Projekt im Rahmen des Bürgerentscheids erschlich, versprach man schnelle Fertigstellung, niedrige Mieten und Kaufpreise, Klimaneutralität, eine marginale Belastung des städtischen Haushalts u.v.m.
Obgleich die Herren Horn & Co. ihr Wort brechen, halten sie an dem Mrd.-Grab fest.
Den Bürgern hat man 2018/2019 in Aussicht gestellt, dass die Mieten dort deutlich unter 10 € pro qm liegen. Der neue Mietspiegel liegt bei 10,81 €. 2018 lag er bei 8,25 €. Die Mieten der Freiburger Stadtbau lagen im Schnitt bei 6,40 €, d.h. manche noch deutlich darunter.
Und wie hoch werden sie nun voraussichtlich in Dietenbach? Ganz grob muss von +/- 25 € kalt pro qm ausgegangen werden, u.a. abhängig davon ob gefördert und wann fertiggestellt. Vor 2027 gilt das als nahezu ausgeschlossen. Wahrscheinlicher ist ab 2030, wenn überhaupt.
Man hat also den Landwirten die Äcker genommen, trotz der Zielsetzung regionale Versorgung zu fördern. Man hat Auen zerstört, obgleich die aus Umwelt-, Klima- und Hochwasserschutzgründen sehr wichtig sind. Wiesen wurden zerstört und weitere Bäume werden es in diesem Moment.
OB Horn, die Umweltdezernentin, der Baudezernent und eine größere Delegation fliegen klimaschädlich um die Welt, um z.B. in Südamerika Umweltschutz zu predigen und zuhause vernichtet man Wald, Äcker, Auen und faktische Vogelschutzgebiete. Wie unglaubwürdig und scheinheilig ist das, vor allem vor dem Hintergrund, dass nur extrem teurer Wohnraum geschaffen wird und dieser frühestens 15 Jahre nach Projektbeginn, also viel zu spät.
Die bevorstehenden Haushaltsberatungen werden zeigen, dass Freiburg maßgeblich wegen diesem Milliardengrab immer mehr auf die Überschuldung zusteuert und zudem die gesteckten Klimaschutzziele krachend verfehlt.
Der Mietspiegel kennt dabei nur eine Richtung, nämlich steil nach oben und wenn Dietenbach erst fertig ist, zündet der erst recht den Turbo.
Das Mrd.-Projekt absorbiert seit Jahren personelle- und finanzielle Ressourcen und verhindert so u.a. den Sozialen Wohnungsbau anstatt diesen zu fördern.
Klimafolgen haben auch die Stadt immer mehr im Griff. Es wird immer heißer im Sommer und das Starkregenrisiko ist bereits eines der höchsten in Deutschland. Und was macht man in Freiburg? In einem ausgewiesenen Überschwemmungsgebiet eines der größten Neubaugebiete der Republik projektieren. Ignoranter und verantwortungsloser geht es kaum. Die Flutkatastrophe im Ahrtal, jene in Spanien, Österreich, Bayern u.v.m. wie kann man über all das einfach hinwegsehen. Wie viele Menschen müssen noch sterben, wie viele Überflutungen muss es noch geben, bis man auch im Freiburger Rathaus realisiert, dass man vollkommen auf dem Holzweg ist.
Noch heute erzählt man den Freiburgern Märchen. Die Herren Horn und Haag fabulieren anhaltend von klimaneutralem, bezahlbarem Wohnraum, derweil wertvolle, große alte Bäume gefällt werden und seit Jahren klar ist, dass nur extrem teure Wohnungen in Dietenbach entstehen.
Es wäre die Pflicht eines Leitmediums diese Märchen und Lügen zu entlarven, aber die BZ hat ganz offenbar eine ganz andere Vorstellung von Qualitätsjournalismus und betätigt sich lieber als Rathauslautsprecher und Stimme von Bau- und Wachstumslobby.
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