Seit Kurzem steht nun auch für Freiburger Fahrgäste in nahezu allen öffentlichen Verkehrsmitteln kostenloses WLAN zu Verfügung. Nicht nur Busse, sondern auch Straßenbahnen ließ die Freiburger Verkehrs-AG (VAG) mit kostenlosem WLAN aus- bzw. nachrüsten. Lediglich die fünf übrigen Hochflurfahrzeuge (GT8-K) wurden nicht mit der neuen Technik ausgestattet, da sie in Zukunft durch moderne Wagen ersetzt werden sollen.
Für das kostenlose WLAN sorgt ein eigens dafür entwickelter Router, der an die Stromversorgung in den Fahrzeugen angedockt ist: Mit einer LTE-SIM-Karte versehen, fungiert der Router als WLAN-Hotspot und kann sich auf diese Weise mit den Mobiltelefonen verbinden. Um das WLAN zu nutzen muss das Netzwerk „VAG WLAN“ ausgewählt werden, woraufhin sich im Browser eine Startseite mit den Nutzungsbedingungen öffnet. Werden die Nutzungsbedingungen akzeptiert, kann eine kostenfreie Anmeldung erfolgen, die dann für den ganzen Tag gültig ist und erst am Folgetag wieder erneuert werden muss.
Im Vergleich zu der Installation in Bussen, stellt die technische Ausstattung mit WLAN in den Straßenbahnen eine Herausforderung dar, sofern eine aufwändige Verkabelung in den unterschiedlichen Fahrzeugtypen dazu notwendig ist. Außerdem mussten in jedem Fahrzeugtyp Plätze für die zusätzlich notwendigen Geräte und den jeweils spezielle konfektionierten Kabelraum geschaffen werden. Da pro Tag wegen den aufwendigen Verkabelungen stets nur zwei Fahrzeuge mit den notwenigen technischen Gerätschaften ausgestattet werden konnten, zog sich der Einbau über mehrere Wochen hin.
Für die Installation von WLAN hat die VAG einmalig 200 000 Euro investiert, zusätzlich ergeben sich pro Jahr laufende Kosten von rund 45 000 Euro. Die VAG plant darüber hinaus weitere Entwicklungen im digitalen Bereich. In Zukunft soll die Weiterentwicklung der VAG-App dazu dienen eine Vernetzung mit dem Fahrradleihsystem Frelo zu ermöglichen. Auch bilde das WLAN, nach den Vorständen Oliver Benz und Stephan Bartosch, die Voraussetzung für weitere, daran anknüpfende Anwendungen.
Durch das bereitgestellte WLAN im öffentlichen Raum und den öffentlichen Verkehrsmitteln werden sogenannte „weiße Zonen“, die etwa in Zügen einen Raum zur Verfügung stellen sollen indem es keinen Empfang für mobile Endgeräte gibt, immer geringer. Solche strahlungsfreien Bereiche sind aber insbesondere für elektrosensible Menschen notwendig. Über die gesundheitsschädlichen Wirkungen von Mobilfunk und WLAN-Strahlung klärt diagnose:funk, eine unabhängige Umwelt- und Verbraucherschutz-Organisation im deutschsprachigen Raum, auf.
Der WLAN-Ausbau wird demnach nicht von allen begrüßt, sondern es gibt auch kritische Stimmen.
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