Quo Vadis Dietenbach? Steigt die Sparkasse aus und würde das das Ende bedeuten?

• Samstag, 25. Juni 2022
• Dietenbach
• Redaktion FRIMP -

Quo Vadis Dietenbach? Steigt die Sparkasse aus und würde das das Ende bedeuten?

Bis vor kurzem sah es danach aus, dass die Entwicklung von Dietenbach läuft, zumindest wird die Verwaltung nicht müde, das zu kommunizieren. Schließlich laufen die Planungen unter Hochdruck.

Im Lauf der Woche wurde allerdings bekannt, dass sich die Sparkasse aufgrund zu hoher Risiken möglicherweise aus dem Riesenprojekt zurückzieht. Über einen entsprechenden Exit wird bereits mit der Stadt verhandelt.

Die Stadt versucht nun offensichtlich die eigens für Dietenbach gegründete Tochtergesellschaft EMD von der Sparkasse zu erwerben. Ob dies rechtlich möglich ist, darf nicht zuletzt wegen der hohen städtischen Verschuldung bezweifelt werden. Ebenfalls dagegen sprechen die hohen Zahlungen an die Grundstückeigentümer, die die Stadt aus verwaltungsrechtlichen Gründen nicht bezahlen darf. Aus diesem Grund hat man ja die Sparkasse involviert.

Kritiker haben den Bau des größten Neubaustadtteils Deutschlands stets abgelehnt und bis heute sind Gerichtsverfahren anhängig.

Selbst mit Sparkassenbeteiligung wäre die Gefahr sehr groß gewesen, dass sich die Stadt finanziell übernimmt. Nun, ohne Sparkasse und stark gestiegenen Baukosten und Zinsen gilt das umso mehr.

Erstaunlicherweise sehen weder Rathausspitze noch Gemeinderatsmehrheit darin ein wirkliches Problem. Obgleich fest steht, dass Dietenbach nahezu keines der vielen Versprechen halten kann, will man daran festhalten.

Ein Stopp des Projekts dürfte heute zu einem finanziellen Schaden von 200 Mio. € führen. Je später die Reißleine gezogen wird, umso mehr Kosten laufen auf.

Den Bürgern wurde im Zusammenhang mit dem Bürgerentscheid zugesagt, die Gesamtbelastung für die Stadt beliefe sich auf insgesamt 10 Mio. €. Jetzt könnte es das Zwanzigfache werden, ohne eine einzige Wohnung gebaut zu haben. Das wäre ein Skandal.

Dieses Thema wird Freiburg garantiert noch lange beschäftigen, egal ob der neue Stadtteil realisiert wird, oder nicht.