RegioBündnis kritisiert vehement Baulandkooperation Freiburg-Vörstetten

- Foto: Wikipedia

Ein eklatanter Sündenfall wäre laut RegioBündnis pro Landwirtschaft,  Natur und ökosoziales Wohnen, wenn der Gemeinderat Freiburgs am 1.10. einer Beschlussvorlage zustimmt, mit der die Stadt Freiburg die Vernichtung von landwirtschaftlichem Boden im Außenbereich auf dem Gewann Krummacker in Vörstetten/Kreis Emmendingen fürs Bebauen aktiv unterstützt.

 

Es wäre relativ niedrige ländliche Bauweise mit ca. 30 Bauplätzen und etwa 42 Wohnungen auf 14.000 Quadratmeter Wiese. In Freiburg i.Br. wurde von Stadtverwaltung und Teilen der Politik bisher geworben, lieber in Dietenbach einen großen Neubaustadtteil auf landwirtschaftlichem Boden zu errichten, statt in den Landkreisen Flächen zu verbrauchen. Aber genau letzteres will die Stadt mit Vörstetten, um dorthin angeblichen Freiburger Wohnungsbaubedarf zu übertragen. Das RegioBündnis riet jetzt der Stadt und dem Gemeinderat erneut, das schlechte und überholte Vorhaben endlich zu stoppen.

 

Im Abschlussbericht zur geplanten regionalen Kooperation auch mit weiteren Gemeinden liest man zu Vörstetten: „Der Bedarf entsteht dabei zum einen aus dem Bevölkerungswachstum, zum anderen aus den steigenden Wohnraumbedarfen pro Kopf“. Das stimmt aber nicht mehr. Denn laut Vorschau des Statistischen Landesamts wächst Vörstetten ab 2019 bis 2035 fast gar nicht mehr an Bevölkerung. Und auch Freiburg wird ab 2025/2026 bei der Bevölkerung kaum noch wachsen, bei der Nebenvariante sogar schrumpfen. In Freiburg, wo die Wohnfläche pro Kopf ab 2012 sogar etwas sank, stehen laut RegioBündnis Dutzende Neubaugebiete an, die auch ohne Neubaustadtteil Dietenbach in den kommenden Jahren mehr als ausreichen. In 2018 hatte die Stadt schon etwas Wanderungsverlust. Die „neue Schwarmstadt“ von 2011/12 ist vorbei, denn die Studierenden des doppelten Abi-Jahrgangs sind fertig, so Dr. Georg Löser vom Sprecherteam des RegioBündnis.

 

Andererseits plant Vörstetten maßvolle Innentwicklung für Wohnen für die Gebiete Felbenacker und Talacker/Bühlacker. Sinnvoll wären beim dortigen Gemeindeverband auch Flächenmanagement mit Hilfe des Landes, Wohnen für Hilfe wie in Freiburg und soziale Wohnungsvermittlung wie in Emmendingen. Die Geschossfläche beim Krummacker in Vörstetten soll laut Drucksache G19-204 nur „mindestens 5 Prozent“ geförderten Mietwohnungsbau enthalten, also nur 2 oder 3 solcher Wohnungen. Im Übrigen hat Vörstetten keinen S-Bahn-Halt und hat nach Freiburg zumeist nur Umsteigeverbindungen zur Bahn und zur Freiburger Stadtbahn.

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