Sonderkommission Haid: Aufklärung eines Auftragsmordes

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Bei der gemeinsamen Pressekonferenz der Staatsanwaltschaft Freiburg und des Polizeipräsidiums Freiburg am 22. November wurden der neuste Stand der Ermittlungen zum Mordfall im Gewerbegebiet Haid bekannt gegeben. Der Fall dürfte in die Geschichte der außergewöhnlichsten Mordfälle Freiburg eingehen.

Bereits wenige Tage nach den ersten Ermittlungen der Sonderkommission „Haid“ gab es erste Hinweise auf die Tatbeteiligung eines 39-jährigen Rechtsanwaltes. Angaben zufolge soll der Rechtsanwalt Gelder in Höhe von über 150.000 Euro aus Rauschgiftgeschäften des Opfers in seiner Kanzlei aufbewahrt haben.

Weitere Entwicklungen verhärteten den Verdacht auf Geldwäsche sowie Verstöße gegen das Waffengesetz. Nach eingängiger Durchsuchung der Wohnung und Kanzlei des Tatverdächtigen fanden die Ermittler schließlich einen sechsstelligen Bargeldbetrag. Weitere belastende Hinweise führten zu der Beantragung eines Untersuchungshaftbefehls gegen den Rechtsanwalt und seine Einlieferung in die Justizvollzugsanstalt.

Ein Untersuchungsbefehl erging mittels der Unterstützung eines Spezialeinsatzkommandos auch gegen einen 33-jährigen Koch aus Freiburg, der nach bisherigen Erkenntnissen Bezüge zum Rotlichtmilieu gehabt haben soll. In Anwesenheit seines Rechtsanwaltes und des ermittelnden Staatsanwaltes gestand schließlich der 33-Jährige einen Auftrag zur Tötung des Opfers von dem tatverdächtigen Rechtsanwalt erhalten und die tödlichen Schüsse auf den 24-Jährigen verübt zu haben.

50.000 Euro soll der Schütze für den Mord von dem Rechtsanwalt erhalten haben. Polizei und Staatsanwaltschaft gehen davon aus, dass der Rechtsanwalt den 24-Jährigen unter dem Vorwand eines Waffengeschäftes zum Tatort gelockt hat, wo er von dem Schützen in der Tatnacht des 17. Juli durch zwei Kopfschüsse getötet wurde.

In mehreren Gewässern suchte die SOKO Haid nach der Tatwaffe. Auch Polizeitaucher wurden dabei zum Einsatz gebracht. Es konnten mehrere Waffen sowie Munition aufgefunden werden, die offenbar von dem Rechtsanwalt entsorgt worden waren. Auch das Magazin der Tatwaffe konnten die Polizeitaucher auffinden.

Nachdem in der vergangenen Woche der Rechtsanwalt Versuche unternahm den Mitbeschuldigten zu beeinflussen, und daraufhin in die JVA Stammheim verlegt werden sollte, fand man ihn am Morgen des 18. November tot in seiner Zelle auf. Die aktuellen Ermittlungen gehen von einem Suizid aus, was durch das vorläufige Obduktionsergebnis auch bestätigt wurde.

Zuletzt kam es am Abend des 18. Novembers zu einem weiteren Strafdelikt in Folge des Mordfalles Haid: In Freiburg-Herdern wurde die Bekannte des 33-jährigen Tatverdächtigen Kochs Opfer eines massiven körperlichen Gewaltübergriffes und steht nunmehr unter Polizeischutz.

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