Stadt informierte zur geplanten Bebauung der „Weihermatten“ in Freiburg-Kappel

- Foto: FRIMP

Herr Jerusalem, der Leiter des Stadtplanungsamtes und die zuständige Planerin, Frau Meier, informierten am Montag, den 15. Juli ab 19:00 Uhr die ca. 40 interessierten Bürger*innen, in den Räumlichkeiten des Gemeindehauses in Kappel.

Demnach könnte das Projekt schon nächstes Jahr von den Gremien genehmigt werden. Im Flächennutzungsplan 2020 war die dortige Bebauung noch auf einen halben Hektar beschränkt. Neuerdings will man aber 1,2 ha bebauen. Das sind ca. 150 % mehr. Es könnte sich um ca. 60 Wohneinheiten handeln. Einfamilienreihenhäuser und Geschosswohnungsbau mit 3 – 4 Etagen sind angedacht.

Dass es sich um ein Grundstück im Biosphärengebiet handelt, soll keine Rolle spielen. Auch durch die Belastung von Altlasten, durch den Bergbau, sieht das Stadtplanungsamt keine Probleme. Genaue Untersuchungen stehen allerdings noch aus. Dies gilt auch für Ausgleichsflächen und Artenschutz u.a.

Die Kappler versprechen sich u.a. bezahlbaren Wohnraum, barrierefreie Wohnungen und ein familienfreundliches Quartier. Sehr oft erhielten die Bürger*innen allerdings von Herrn Jerusalem sinngemäß die Antwort, „dass läge im Ermessen des Investors“ und „soweit seien die Planungen noch nicht vorangeschritten.

Um wen es sich bei dem Investor handelt, wollten die Stadtplaner nicht kommunizieren. Man erwartet seitens der Stadt grünes Licht von den Bürger*innen und dem Ortschaftsrat, wer dort bauen wird, bleibt aber ein Geheimnis. Das ist nicht gerade vertrauenserweckend, bei einem so großen Bauvorhaben in einem derart sensiblen Gebiet. Warum die Stadt, die Baurecht auf einer Wiese schafft und dem Grundstückseigentümer und dem Investor einen Millionengewinn ermöglicht, nicht klarer einfordert, was sich die Kappler wünschen, wurde nicht erläutert.

Die schlechte ÖPNV-Anbindung von Neuhäuser, das sich zu mehr als der Hälfte auf Freiburger Gemarkung befindet, wird sich durch die Weihermatten wohl nicht verbessern. Sorgen der Bürger*innen, dass die PKW der neuen Anwohner das Chaos auf der Kirchzartenerstraße noch vergrößern werden, konnten nicht glaubhaft zerstreut werden. Das geplante Parkhaus wird sicher nicht von allen genutzt werden und so wird zuerst die Neuhäuserstraße zugeparkt und danach die nähere Umgebung. In der Folge wird das Durchkommen von Linienbus, Schneepflug, Lieferwagen (Öl), Müllabfuhr und vor allem Rettungsfahrzeugen erschwert und natürlich werden auch die Bewohner*innen von Neuhäuser schlechter durchkommen.

Der bisherige Ortschaftsrat von Kappel befürwortete das Bauen auf der Grünen Wiese. Probleme mit dem Klimaschutz sieht man nicht bzw. entscheidet sich bei der Güterabwägung pro Wohnraum. Dabei dürfte der frei finanzierte Wohnraum sehr teuer werden und selbst der geförderte Wohnraum dürfte vielen Kapplern noch zu teuer sein, so sie denn zum Zuge kämen.

Beim letzten Baugebiet in Kappel, den Ziegelmatten, hat man den Investor von der 50 %-Quote befreit und den Investor Treubau AG dazu verpflichtet, diese Quote zusätzlich in den Weihermatten zu erfüllen. Daher kann man annehmen, dass es sich bei dem Investor um die Treubau AG handelt und dass in den Weihermatten daher über 50 % geförderter Wohnraum gemäß Gemeinderatsbeschluss entstehen wird.

Ob es rechtmäßig war, eine Auflage auf ein Baugebiet zu übertragen, dass noch nicht existierte, könnte angezweifelt werden. In jedem Fall erweckt es den Eindruck eines unsauberen Deals.

Zu diesem Thema berichtet FRIMP bereits:

http://www.frimp.de/redaktion-frimp/planungen-fuer-neues-baugebiet-weihermatten-in-kappel-schreiten-voran-20190320/

http://www.frimp.de/redaktion-frimp/informationsveranstaltung-zur-geplanten-bebauung-der-weihermatten-in-freiburg-kappel/

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