Viel Kritik an geplanten Baumfällungen am Keidel-Bad

- Foto: freiburg.de

Keine zwei Jahre ist es her, als die Stadt für den Neubau der Volksbank am Bahnhof die damals sog. „Stilllegung“ von Bäumen genehmigte. Alleine diese Bezeichnung verärgerte viele Bürger*innen, handelte es sich doch um die Fällung ca. 50 schöner und für das Stadtklima wertvoller Stadtbäume, für einen Bankneubau.

Für die neue Kinderklinik wurden sogar knapp 90 Bäume gefällt. Ständig gibt es zudem „kleinere“ Fällaktionen im gesamten Stadtgebiet.

Jetzt sollen für den Neubau der Staudingerschule weitere 150 Bäume gefällt werden und was seit dem Volksbankvorfall wohl am meisten Unverständnis bei vielen Bürger*innen hervorruft, 190 Bäume für 200 weitere Parkplätze am Eugen-Keidel-Bad.

Die Naturschutzbeauftragte der Stadt, Dagmar Reduth kritisiert dieses Vorhaben ebenso wie

Umweltverbände sowie Freiburg Lebenswert

https://freiburg-lebenswert.de/moeglichkeit-zum-erhalt-der-bestehenden-baume/

Ebenso Fridays For Future, Linke Liste, Grüne AlternativeFreiburg und Unabhängige Frauen Freiburg.

Ferner haben über 60 Bürger*innen einen Beschwerdebrief an Martin Horn gerichtet. Zahlreiche Leserbriefe und Kommentare wurden auch an die BZ gerichtet.

Zudem wurde eine Petitionen gegen die Abholzung gestartet:

http://chng.it/zJWkW4dN

Diese haben bereits über 3650 Leute unterschrieben.

OB Martin Horn und die Geschäftsführerin der Stadtbau, die das Bad betreibt, argumentieren mit gesetzlichen Auflagen, der Rentabilität und damit, dass 90 % der Gäste mit dem Auto – teils von weiter her – kämen. Einige Gäste wären auch in ihrer Mobilität eingeschränkt.

Wer allerdings mit kostenlosem Parken wirbt, darf sich nicht wundern, wenn der Anteil der Besucher mit Auto derart hoch ist, zumal wenn die Busanbindung nur im 30 Min.-Takt erfolgt.

Beides wird von den Kritikern moniert und teils vorgeschlagen ein Parkhaus auf dem bisherigen Parkplatz zu bauen und/oder den ÖPNV zu verbessern. Ebenfalls gefordert wird die Beleuchtung des Radwegs zum Bad.

Dass die Stadt, die seit Jahren die Klimaziele verfehlt und sich Green City nennt hier nicht sensibler agiert, verwundert.

Selbst die Grünen haben der Fällung zugestimmt.

Bis die Ersatzpflanzungen nur ansatzweise den ökologischen Wert des bisherigen Waldes bieten, werden Jahrzehnte vergehen.

Bis Mitte September ist das Bad wegen umfangreicher Sanierungsarbeiten noch geschlossen.

Bisher war seitens OB und Stadtbau kein Einlenken zu erkennen, aber der Protest gewinnt deutlich an Dynamik.

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