In der BZ vom 9.11.2019 ist folgender Artikel von Herrn Mauch erschienen: „Die Spielräume der Statistik“ http://www.badische-zeitung.de/freiburg/die-spielraeume-der-statistik--163815315.html (Link bitte ggf. in Browser kopieren) Dieser Artikel wurde von Anton Behringer bei BZ-Online wie folgt kommentiert: Herr Mauch, grundsätzlich ist es erfreulich, dass Sie sich dieser wichtigen Thematik angenommen haben. Bezeichnend allerdings, dass Sie hier mit dem Cheflobbyisten von Dietenbach gesprochen haben und nicht z.B. mit dem eigentlich Zuständigen Herrn Willmann, vom Amt für Bürgerservice und Informationsverarbeitung. Die Stadt will Dietenbach um jeden Preis und daher orientiert sie sich an den viel höheren Werten. Sie könnte sich auch an den niedrigen Werten des Stat. Landesamtes orientieren, aber dann würden ihr die Argumente fehlen. Bezeichnend ist noch, da die Stadt mit Dietenbach rechnet, kommt sie auf höhere Werte. D.h. je mehr gebaut wird, desto höher der »Bedarf«. Nein, eine zwingende statistische Begründung für Dietenbach gibt es nicht, das beweisen auch die Zahlen oben, vielmehr gibt es eine enorm große Bandbreite und da bedient sich die Stadt gerne dort, wo es ihr passt, damit das Volk auch zustimmt. Dass Empirica der Immobilienbranche nahesteht, ist bekannt. Daher ist es kaum verwunderlich, dass die die höchsten Werte prognostizieren. Es darf und muss angenommen werden, dass es sich dabei, um die Anzahl an Immobilien handelt, die Empirica als bau- und absetzbar erachtet, auch wenn Empirica das nicht offen ausspricht. Bzw. es wird exorbitant hoch prognostiziert, damit das eigentlich erwünschte Ziel erreicht wird - ein bisschen wie auf dem Basar. Wäre es nicht dekadent, wenn Landwirte enteignet würden, weil jeder Städter prozentual gerne etwas größer leben will. Es wäre dekadent, aber ich denke es trifft überhaupt nicht zu, zumindest nicht in dem unterstellten Umfang. Dass die Zahl der Geflüchteten sehr stark nachgelassen hat, die Zahl der Erstsemester zurückgeht, der demografische Wandel gegen das starke Wachstum spricht, all das wird unter den Teppich gekehrt, getreu dem Motto: Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast (oder hast »fälschen« lassen). Auch wenn es oft anders dargestellt wird, es ist in starkem Maße eine politische Entscheidung, wieviel Wohnraum wir in Freiburg haben wollen. Vom vermeintlichen »Schwarm« zu etwas gezwungen, werden wir sicher nicht. Am 24.02 dürfen - Dank erfolgreichem Bürgerbegehren - die Bürger selbst darüber befinden. Aktualisierung 13:30 Uhr, nach Umbenennung des Artikels in: "Wie viel Wohnraum braucht Freiburg wirklich?" Der ursprüngliche Titel des Artikels - die Spielräume der Statistik – hat es auf den Punkt gebracht. Sie laden förmlich dazu ein, sich den Wert herauszupicken, der einem passt. Ich nehme mich davon nicht aus. Warum es überhaupt einer Empirica Studie bedurft hat, diese von Herrn Synowzik aufgeworfene Frage ist sehr begründet. Die Studie an sich bringt ja keinen einzigen qm Wohnraum und dass es an diesem fehlte, war schon damals klar. Die schon im Entwurf über 222 Seiten umfassende Studie hat die Stadt mit Sicherheit einen hohen fünfstelligen-, wenn nicht sogar einen sechsstelligen Betrag gekostet. Dabei stand eins von vorherein fest: Die Zahlen vom Statistischen Landesamt passten einigen nicht, denn die begründeten u.a. keine Enteignungen und bargen ohnehin zu wenig Dramatik. Warum hat man dann nicht einfach die eigenen Statistiker gebeten, entsprechend höher zu schätzen? Gab es Widerstand von aufrichtigen Beamten oder wollte man die Sache gleich gerichtsfest machen? Tatsache ist, falls der Bürgerentscheid mehrheitlich mit Nein, d.h. für die Bebauung ausgehen sollte und es in der Folge zu Enteignungen käme, dann könnte das Gefälligkeitsgutachten eine Rolle spielen. In einer Tour treten neue Ungereimtheiten zu Tage. Was andere über Empirica denken: https://rdl.de/beitrag/stadt-freiburg-beauftragt-mit-empirica-marktextremistisches-institut-nicht-noch-mehr
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