Während die Weltgemeinschaft nach Lösungen für Klima- und Artenkrise sucht, arbeitet man im Rathaus von „Green City“ mit Hochdruck an der Zerstörung von Natur, um Wohnungen in Wolkenkuckucksheim bzw. Dietenbach zu planen

1. Bauabschnitt Dietenbach Visualisierung
1. Bauabschnitt Dietenbach Visualisierung - Foto: www.Freiburg.de

Während die Weltgemeinschaft nach Lösungen für Klima- und Artenkrise sucht, arbeitet man im Rathaus von „Green City“ mit Hochdruck an der Zerstörung von Natur, um Wohnungen in Wolkenkuckucksheim bzw. Dietenbach zu planen

 

In nächster Zeit ist die Rodung von mehreren 1000 Bäumen für Dietenbach geplant. Green City, Klimaschutz und Vernichtung eines faktischen Vogelschutzgebiets, welches auch der Naherholung dient, wie geht das zusammen?

Schon lange ist klar, dass der neue Stadtteil keines der vielen vollmundigen Versprechen hält. Bezahlbares, klimaneutrales Wohnen ist dort so ausgeschlossen, wie die zeitnahe Fertigstellung von Wohnraum. Seit langem steht fest, dass Mieten und Kaufpreise dort astronomische Dimensionen erreichen, so sich denn überhaupt Bau- und Kaufwillige finden. Der Mietspiegel wird so in immer schwindelerregende Höhen steigen.

Wie kann man aber einfach weitermachen, wenn die gegebenen Versprechen allesamt gebrochen werden?

In Spanien und unseren osteuropäischen Nachbarländern gab es viele Tote bei den jüngsten Unwetterkatastrophen. Im Ahrtal und an der Erft gab es 2021 über 180 Tote und Milliardenschäden, im August 2023 Millionenschäden in Freiburg durch Starkregen und das sind nur einige Beispiele, aber die Verantwortlichen in Freiburg halten an dem Riesenprojekt fest, dabei ist Dietenbach Überschwemmungsgebiet. Wie unverantwortlich und absurd ist das?

Den Bürgern hat man u.a. erzählt, der neue Stadtteil belaste den Haushalt mit lediglich 0,5 Mio. pro Jahr bzw. insgesamt 10 Mio. €. Aktuell dürfte die Belastung schon bei über 300 Mio. € liegen, das ist das Dreissigfache, aber noch ist nicht eine Wohnung fertiggestellt. Stadt und städtische Töchter könnten mittelfristig netto mit über 1 Mrd. belastet werden. Brutto könnten es zwei und mehr sein. Und die Stadt ist heute schon hoch verschuldet und riskiert den Handlungsspielraum auf Jahre einzubüßen, wie schon mehrfach in der Vergangenheit geschehen.

Stuttgart 21, BER und Elbphilharmonie lassen grüßen, nur ist Freiburg im Verglich zu den anderen Städten ein finanzieller Zwerg.

Selbst das städtische Rechnungsprüfungsamt hat die intransparente Rechnungslegung bei Dietenbach schon moniert. Bürgern und Gemeinderäten kommuniziert man schon lange keine aktuellen und prognostizierten Gesamtkosten etc. dabei müssen die Lasten die Bürger tragen.

Aber solange das Kontrollorgan Gemeinderat dem obersten Bauherrn in der Stadt auch so einen Blankoscheck nach dem anderen ausstellt, die ehemalige Regierungspräsidentin vom einen Aufsichtsgremium ins andere wechselt und weiter alles durchwinkt, und das Leitmedium die Aufgabe als 4. Gewalt nicht wahrnimmt, sondern Rathauspropaganda verbreitet, ist es nur eine Frage der Zeit, bis der Größenwahn in der Pleite endet. Bleibt zu hoffen, dass zu dieser Katastrophe nicht noch eine Flutkatastrophe kommt.

Der Nabu hat gegen die Rodungen geklagt und zuerst Recht bekommen. Dann unterlag er jedoch vor dem Verwaltungsgericht, schließlich kämpft hier David gegen Goliath.

Seit über 12 Jahren verschlingt das Prestigeprojekt immense personelle- und finanzielle Ressourcen ohne auch nur eine Einzimmerwohnung geschaffen zu haben und so wird es noch Jahre weitergehen. D.h. wegen Dietenbach fehlt es seit Jahren noch mehr an bezahlbarem Wohnraum und vielem mehr in Freiburg.

Auf der „Habenseite“ stehen einzig gigantische Ausgaben, Zerstörung von vielen Hektar Acker, Auen, Wiesen und bald noch viel mehr Bäumen.

Dietenbach ist ein gigantisches Mrd.-Grab. Ein ökosozialer Blender, der seinesgleichen sucht.

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